Es war ein Bild des Grauens, das sich der Polizei auf einem Hof in der Nähe von Rothenburg im Mai letzten Jahres geboten hatte: 170 tote Rinder liegen in einem Stall herum, 50 sind in einem derart desolaten Zustand, dass sie von ihrem Leid erlöst werden müssen. Eigentlich hätte morgen (16.3.) der Prozess gegen einen 44-jährigen Landwirt vor dem Ansbacher Amtsgericht beginnen sollen. Nun wird der Prozess aber verschoben. Ein Richter ist krank geworden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Tierquälerei vor. Der Landwirt hatte sich nach Bekanntwerden der Ereignisse in psychiatrische Behandlung begeben. Der Angeklagte war im Zeitraum der Tat vermindert schuldfähig, so ein Gutachter. In vielen Fällen sei der Auslöser ein Schicksalsschlag im privaten Umfeld, so eine Tierschutzexpertin des Bayerischen Bauernverbands. Landwirte würden oft an der Belastungsgrenze arbeiten. Für solche Fälle gibt es auch eine spezielle Krisen-Hotline.