Die Stadt Erlangen weiß schon seit Monaten davon, jetzt sollen auch die Bürger auf diesen Fall aufmerksam gemacht werden: der Ingenieur Wilfried Siewe, deutscher Staatsbürger, aber in Kamerun geboren, sitzt seit einem halben Jahr in seinem ehemaligen Heimatland in Haft. Bei einem Verwandtenbesuch mit seiner Frau und den beiden Kindern wurde er als eine Gefahr für die dortige Regierung eingestuft, berichtet ein befreundeter Exil-Kameruner.
Siewe soll angeblich verdächtige Fotos gemacht haben und für das kamerunische System unliebsame Literatur besitzen. Seine Familie ist längst wieder in Erlangen. Dort soll am Freitag ab 12 Uhr eine Solidaritätskundgebung vor dem Rathaus für ihn stattfinden und auch auf eine Online-Petition aufmerksam gemacht werden. Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik steht in der Sache in Kontakt mit dem Deutschen Botschafter in der Hauptstadt Kameruns und mit dem Auswärtigen Amt. Die Stadt bittet die Behörden inständig, sich für deren Bürger Wilfried Siewe einzusetzen.