Im Münchner NSU-Prozess gegen Beate Zschäpe hat heute die Anwältin der Angehörigen von Enver Simsek harte Kritik an der Nürnberger Polizei geübt. Simsek war das erste Opfer der beiden rechtsradikalen Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Bönhardt.
Ein ganzes Jahrzehnt lang stand Simsek selbst unter Verdacht, kritisierte die Anwältin. Dabei habe es nie echte Hinweise gegeben - weder auf Drogenhandel, ein Eifersuchtsdrama oder Schutzgelderpressung. Dafür habe es aber Zeugen des Mordes im September 2001 gegeben. Die sprachen von dunkel gekleideten Männern in Radlerhosen. Doch die Ermittler konzentrierten sich auf ein unbeteiligtes farbiges Päärchen. Simsek war das erste von insgesamt neun Mordopfern des NSU mit griechischen oder türkischen Wurzeln.