Nachdem geklärt wurde, dass der mysteriöse Vermisstenfall einer Ärztin aus dem Landkreis Ansbach nur vorgetäuscht war, stellt sich die Frage nach dem Motiv. Der Ansbacher Kriminalpolizei sagte der Ehemann der Ärztin, seine Frau habe mehrfach Strafanzeigen wegen ausländerfeindlicher Beleidigungen gestellt. Das Ehepaar sei aber mit der Strafverfolgung unzufrieden gewesen, deshalb wollte er mit der Vermisstenanzeige Druck in Richtung der Ermittlungsbehörden aufbauen. Für die Ermittler ein wenig plausibler Grund, so der Leiter der Ansbacher Kripo, Dieter Hegwein:
„Auch das halten wir für höchst fragwürdig, zumal ja auch von ihm mitgeteilt worden ist und in ihrem Schreiben ja auch darauf hingewiesen worden ist, dass sie den Entzug der kassenärztlichen Zulassung befürchten musste. Diesen Hintergrund, dass ihr sozusagen die Felle möglicherweise wegschwimmen – da glauben wir, dass das Motiv eher in diesem Grund zu suchen ist.“
Die Ärztin hatte Mitte Oktober eine Praxis in Wieseth eröffnet, war aber nur drei Tage später verschwunden. Die Ermittlungen ergaben, dass sie in ihr Heimatland Kirgisistan geflogen ist. Dort hält sie sich derzeit bei ihrer Familie auf.