Groß war die Freude in Wieseth im Landkreis Ansbach, als Mitte Oktober endlich wieder eine Arztpraxis im Ort eröffnet wurde. Doch nur wenige Tage später war die Praxis dicht und die 40-jährige Ärztin verschwunden. Jetzt ist klar: Sie hat ihren eigenen Vermisstenfall gemeinsam mit ihrem Ehemann vorgetäuscht und hält sich momentan bei ihrer Familie in Kirgisistan auf. Der Grund liegt offenbar darin, dass die Kassenärztliche Vereinigung Bayern ihr die Zulassung entziehen wollte. Für Wieseths Bürgermeister Walter Kollmar und seine Gemeinde ist das ein schwerer Schlag:
„Erstmal ist es natürlich nicht unbedingt eine gute Werbung für die Gemeinde Wieseth. Aber nichtsdestotrotz werden wir wieder nach vorne schauen. Wir werden den alten Fall hier abwickeln, das wird – würde ich jetzt einmal sagen – ein paar Wochen dauern. Und dann werden wir versuchen, möglichst eine neue Ärztin oder einen neuen Arzt zu bekommen. Ansonsten müssen wir den Raum anderweitig vermieten.“
Die Gemeinde Wieseth hatte nach Schätzungen des Bürgermeisters etwa 80.000 Euro aufgebracht, um die Praxis für die Ärztin umzubauen und herzurichten.